Zugänge und Barrieren zu entwicklungsbezogenem Engagement von Freiwilligendienstrückkehrenden in Baden-Württemberg

Was fördert und was hemmt aus dem Ausland zurückgekehrte Freiwilligendienstler*innen, sich für entwicklungsbezogene Themen zu engagieren? Dieser Frage geht das Forschungsprojekt anhand von Interviews und Gruppendiskussionen mit Rückkehrenden und entwicklungsbezogenen Akteur*innen nach. Mit den Ergebnissen sollen entwicklungsbezogene Organisationen darin unterstützt werden, das Engagement und die Einbindung von Rückkehrenden zu gestalten.

Die Ergebnisse der Studie in Form von Handreichungen für entwicklungsbezpgene Organisationen und Rückkehrende aus den Freiwilligendiensten können Sie unter folgenden Links abrufen: ENGAGEMENT bieten - ENGAGEMENT finden. Eine Handreichung für entwicklungsbezogene Organisationen sowie ENGAGEMENT suchen und finden. Eine Handreichung für Rückkehrende aus den Freiwilligendiensten

Thematik, Fragestellung und Methoden

Ein Ziel der Freiwilligenarbeit im Ausland ist nicht nur die entwicklungsbezogene Unterstützung vor Ort, sondern auch die Stärkung der entwicklungsbezogenen Arbeit in den Entsendeländern nach der Rückkehr. Die Erfahrungen verschiedener entwicklungsbezogener zivilgesellschaftlicher Akteur*innen in Baden-Württemberg zeigen, dass die entwicklungsbezogene Zusammenarbeit zwischen den zivilgesellschaftlichen Akteur*innen und den Rückkehrenden nach dem Auslandsaufenthalt nicht immer fortgeführt wird. Auch die Studie „weltwärts-Freiwillige und ihr Engagement in Deutschland“ (Polak, Guffler und Scheinert 2017) zeigt, dass die Möglichkeiten und organisatorischen Strukturen zur Förderung und Verstetigung von nachhaltigem Engagement seitens der Weltwärts-Entsendeorganisationen nicht ausreichend genutzt werden (ebd. S. 132ff.).

An diesen Erkenntnissen setzt die geplante Studie an und untersucht die Zugänge sowie Barrieren zu entwicklungsbezogenem Engagement von Rückkehrenden in Baden-Württemberg. Damit sollen entwicklungspolitische zivilgesellschaftliche Akteur*innen bei der Förderung von nachhaltigem entwicklungsbezogenen Engagement von Rückkehrenden aus den Freiwilligendiensten im Ausland unterstützt werden. Es werden sowohl die Perspektiven von Rückkehrenden als auch die von zivilgesellschaftlichen Akteur*innen einbezogen. Im Zentrum stehen einerseits die Fragen, welche Motive und Bedürfnisse die Rückkehrenden haben, sich in der Entwicklungszusammenarbeit zu engagieren und welche ermöglichenden und hemmenden Faktoren bei der Neuaufnahme oder Fortführung von Engagement bestehen. Andererseits befragen wir entwicklungsbezogene zivilgesellschaftliche Akteur*innen, vor welchen Herausforderungen diese bei der Förderung von Engagement bei Rückkehrenden stehen, mit welchen Konzepten diese arbeiten sowie welche organisatorischen Strukturen das nachhaltige Engagement von Rückkehrenden fördern und hemmen. Neben den Gruppendiskussionen und Interviews ist eine Veranstaltung gemeinsam mit Rückkehrenden und entwicklungsbezogenen Akteur*innen geplant, in der die vorläufigen Ergebnisse mit den Teilnehmer*innen diskutiert sowie im Sinne eines Deutungshoheitstransfers interpretiert werden sollen.

Die Kombination der Perspektiven beider genannter Gruppen verhilft dazu, die relevanten Aspekte der Aufnahme oder Fortführung von Engagement sowie Best-Practice-Beispiele zu identifizieren. Neben der Erstellung eines digitalen Ergebnisberichts, soll eine Broschüre für die entwicklungsbezogenen zivilgesellschaftlichen Akteur*innen als Werkzeug dienen, die eigene Praxis der Förderung des entwicklungsbezogenen Engagements von Rückkehrenden zu reflektieren.

 

 

Laufzeit

März 2021  bis  Dezember 2021

Kooperation/Förderung

Das Projekt wird im Rahmen des Programms „Junges Engagement – Zurück nach vorn“ vom Landesjugendring Baden-Württemberg und dem Staatsministerium Baden-Württemberg gefördert.

Bilder

Projektbearbeitung

Dr. phil. Marlen Löffler

Dr. phil.
Marlen Löffler

Institut für Angewandte Forschung (IAF)