Studium Generale
Studium Generale der Reutlinger Hochschulen und der ekhg
Die Evangelische Hochschule Ludwigsburg I Campus Reutlingen, die Hochschule Reutlingen und die Theologische Hochschule Reutlingen bieten gemeinsam mit der evangelisch-katholischen Hochschulgemeinde und dem Campus Reutlingen e.V. Vorlesungsreihen zu Themen an, die die Gesellschaft aktuell und kontrovers diskutiert.
Die aktuelle Vorlesungsreihe im Wintersemester 2022/23 trägt den Titel
TERMS OF FREEDOM:
WELCHE FREIHEIT
WOLLEN WIR?
Flyer (pdf)
Mittwoch, 26. Oktober 2022, 18.15 Uhr
Wissenschaftsfreiheit in den 2020er-Jahren. Mehr intellektuelle Vielfalt oder zunehmend intellektuelle Lockdowns?
Dr. Sandra Kostner
Mittwoch, 16. November 2022, 18.15 Uhr
(Alp-)Traum der Freiheit in der Sozialen Arbeit
Prof. Dr. habil. Joachim Weber
Mittwoch, 23. November 2022, 18.15 Uhr
Zur Freiheit befreit - Potentiale des christlichen Glaubens
PD Dr. Martin Bauspieß
Samstag, 26. November, 9 Uhr - Sonntag, 27. November 2022, 15 Uhr
Beyond Colonization –,,Über die Kolonisierung hinaus – welche Freiheit wollen wir?“
ekhg mit Künstler*innen: Angela Gámez Morales, Julián Benavides, Nina Janoschka, Nidia Martínez, Emelia Koberg

Dr. Sandra Kostner
Wissenschaftsfreiheit in den 2020er-Jahren. Mehr intellektuelle Vielfalt oder zunehmend intellektuelle Lockdowns?
26.10.2022
Mittwoch 18.15 Uhr
Hybid:
Live Aula der THR; Friedrich-Ebert-Str. 31, 72762 Reutlingen
Teilnahme via Zoom
Hochschulen wurden in den letzten Jahren wieder vermehrt zum Austragungsort ideologisch motivierter Kämpfe. Im Zentrum stehen identitätspolitische Lehren, die stark von postkolonialen Theorien und der Critical Race Theory beeinflusst sind. Dabei geht es den Vertreterinnen und Vertretern identitätspolitischer Agenden zumeist nicht darum, ihre Anliegen mithilfe des besseren Arguments voranzubringen. Im Gegenteil: sie verweigern sich des argumentativen Austauschs und verlegen sich darauf, Forschungsfragen und Argumente als rassistisch, sexistisch oder transphob zu brandmarken, die ihre Ideologie erschüttern könnten. Stellvertretend dafür ein Beispiel aus jüngerer Zeit: Die HU sagt einen Vortrag einer Biologin zur Zweigeschlechtlichkeit ab, weil eine hochschulinterne Aktivistinnengruppe das Thema als transphob bezeichnete und ankündigte, dagegen zu demonstrieren.
Der Vortrag legt zunächst die Inhalte der identitätspolitischen Lehren dar. Er zeigt dann auf, warum Aktivistinnen und Aktivisten nach dem Motto: Delegitimieren, Canceln und Denunzieren, statt Argumentieren vorgehen und welche Konsequenzen das für das intellektuelle Klima an Hochschulen hat.
Zur Person
Dr. Sandra Kostner ist seit 2010 als Migrationsforscherin und Geschäftsführerin des Masterstudiengangs "Interkulturalität und Integration" an der PH Schwäbisch Gmünd tätig. Zudem initiierte sie das 2021 gegründete Netzwerk Wissenschaftsfreiheit e.V., dessen 1. Vorsitzende sie ist.

Prof. Dr. habil. Joachim Weber
Der (Alp-)Traum der Freiheit in der Sozialen Arbeit
16.11.2022
Mittwoch 18.15 Uhr
Hybid:
Live Aula der THR; Friedrich-Ebert-Str. 31, 72762 Reutlingen
Teilnahme via Zoom
In einer Zeit, in der eine Krise die andere jagt und unsere Handlungsspielräume einengt, wächst der Traum von der Freiheit. Dabei ist Freiheit tief eingelassen in die westlichen Kulturen und wesentlich individualistisch geprägt. Doch dieser Individualismus wird zur Gefahr für diese Kulturen und führt in einen allgemeinen Atomismus. Die Soziale Arbeit ist von dieser Entwicklung nicht ausgeschlossen, sondern arbeitet in vielen Kontexten an solcher Individualisierung eifrig mit und verschärft damit lediglich die Krise, statt ihr etwas entgegenzusetzen. Doch Freiheit lässt sich auch verstehen als eine solche zwischen und nicht in den Individuen. Sie wird damit zu einem sozialen Phänomen. Von dort aus erschließt sich ein ganz anderes Verständnis von Freiheit im Kontext Sozialer Arbeit.
Zur Person
Prof. Dr. habil. Joachim Weber ist Professor an der Hochschule Mannheim und lehrt dort im Bereich Theorie und Praxis Sozialer Arbeit. Außerdem ist der Privatdozent an der Goethe-Universität Frankfurt im Fachbereich Erziehungswissenschaften.

PD Dr. Martin Bauspieß
Zur Freiheit befreit – Potentiale des christlichen Glaubens
23.11.2022
Mittwoch 18.15 Uhr
Hybid:
Live Aula der THR; Friedrich-Ebert-Str. 31, 72762 Reutlingen
Teilnahme via Zoom
Das Motiv der Freiheit zieht sich durch die gesamte biblische Tradition. Ohne dass der Begriff überall vorkäme, ist der Gedanke doch durchweg präsent. Martin Luther konnte an die biblischen Texte anknüpfen, als er den Freiheitsgedanken in seiner Zeit wieder in den Mittelpunkt stellte. Von hier aus verlaufen Entwicklungslinien zur Aufklärung, die unsere Vorstellungen von Freiheit bis heute prägt. Viele Menschen verbinden allerdings Freiheit gerade nicht mit dem christlichen Glauben. Kirche und Theologie werden oft nicht als Räume der Freiheit, sondern im Gegenteil als Orte der Enge und des Moralismus wahrgenommen. Der Vortrag möchte die Potentiale des christlichen Glaubens zur Freiheit in Erinnerung rufen und danach fragen, wo Freiheit gefährdet wird.
Zur Person
PD Dr. Martin Bauspieß ist Privatdozent für Neues Testament an der Eberhard Karls Universität Tübingen und Pfarrer in Altbach. Er hat zu Themen der neutestamentlichen Exegese, der Forschungsgeschichte und der Hermeneutik gearbeitet und publiziert.
ekhg mit Künstler*innen: Angela Gámez Morales, Julián Benavides, Nina Janoschka, Nidia Martínez, Emelia Koberg
Beyond Colonization – ,,Über die Kolonisierung hinaus – welche Freiheit wollen wir?“
Ein bewegtes Begegnungswochenende, welches durch tänzerische, musikalische und geschmackliche Erfahrungen Bewegung in den Dialog über Freiheit bringt.
Samstag, 26.11. ab 9 Uhr bis Sonntag, 27.11.2022, 15 Uhr
„Hütte“ der ekhg (ev. & kath. Hochschulgemeinde), Pestalozzistr. 52, Reutlingen
Initiiert wurde die „Begegnung von künstlerischen Erfahrungen in Bewegung“ von der Tänzerin Angela Morales und dem Musiker und Komponist Julian Benavides. Sie sind seit vielen Jahren dabei, Kunst für Menschen aller Schichten und Herkünfte zugänglich zu machen. Die „Begegnung von künstlerischen Erfahrungen in Bewegung“ hat bereits in Kolumbien, Argentinien und Mexiko stattgefunden. Für die erste Begegnung in Europa arbeiten Sie mit der Köchin Nina Janoschka zusammen.
Das Begegnungswochenende schafft einen Raum für eine kollektive Reflexion über scheinbar festgefahrene Strukturen. Wir begeben uns in den Dialog nicht nur auf geistiger - sondern auch auf körperlicher Ebene. Die fünf internationalen KünstlerInnen experimentieren durch ihr persönliches Medium Tanz, Musik oder Geschmack mit dem Gefühl von Freiheit, von Beweglichkeit. Innerhalb der fünf Workshops entsteht ein non-verbaler Dialog darüber, wie Begegnungen über die Kolonialisierung hinaus aussehen könnten. Zwischen den Workshops gibt es Raum für den Dialog mit Worten. Es entsteht ein interdisziplinärer Austausch zum Thema Freiheit zwischen Menschen aus verschiedenen Kulturen.
Teilnahmebeitrag: 50 € für Workshops und Essen (ermäßigt 30 €)
Anmeldung über www.ekhg.de
Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.
