„Wer nicht vom Weg abkommt, bleibt auf der Strecke!“ – Mit dieser Umschreibung der Startsituation des Studiengangs Soziale Arbeit auf dem Campus Reutlingen eröffnete der Rektor der Evang. Hochschule Ludwigsburg Prof. Dr. Norbert Collmar die erste Abschlussfeier. Die Erweiterung der Evang. Hochschule durch den Standort Reutlingen sei Ausdruck einer Abweichung von dem bisherigen Weg – die Evang. Fachhochschulen Reutlingen und Ludwigsburg wurden im Jahr 1999 fusioniert. Der Neuaufbau des Standorts Reutlingen, der vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg vor dem Hintergrund der plausiblen Begründung von Stadt, Landkreis und Sozialen Organisationen unterstützt wurde, sprach für die lernende Organisation der Evang. Hochschule Ludwigsburg.
23 Studierende, 19 Frauen und 4 Männer, haben jetzt im Sommersemester das Studium abgeschlossen. Viele beginnen in Kürze in der Region oder in ihren Heimatorten als Sozialarbeiter*innen zu arbeiten oder haben schon eine Zusage für einen Masterstudiengang.
In den Grußworten würdigten der Oberbürgermeister der Stadt Reutlingen Thomas Keck, Jugendamtsleiter Reinhard Glatzel als Vertreter des Landrats und Dr. Tobias Staib, Vorstand der BruderhausDiakonie und Vertreter des Unterstützerkreises vor allem die Qualität der Leistungen der Studierenden in ihren Praxisprojekten und die Pionierleistungen der Evang. Hochschule am Standort und in der Region. Zudem bestätigten alle Grußredner die ideelle und finanzielle Unterstützung des Studiengangs und warben für die Beschäftigungsmöglichkeiten in ihren Organisationen.
Neben der Zeugnisübergabe gab es ein Novum bei einer Preisverleihung. Die Absolvent*innen erhielten vom Leitungsteam Prof. Jo Jerg und Prof. Dr. Maria Knab für ihre Pionierleistungen einen kollektiven Preis überreicht: eine Einladung zu einem Pionierabend in einem Jahr mit Bewirtung durch das Kollegium. Ausgezeichnet wurde die Baustellenbewältigungskompetenz, die im ersten Semester mit Baulärm und anderen begrenzten Rahmenbedingungen auf einer Baustelle begann und über die Semester bei den Studierenden das Gefühl hinterließ: `Wir sind die, die alles als Erste durchlaufen müssen.´ Einerseits läuft es bei den ersten Schritten nicht immer reibungslos und ein Durchhaltevermögen und eine Flexibilität war öfters gefordert. Es blieb diesen Pionieren auch nichts erspart. Sie waren auch die ersten Studierenden, die zu Beginn der Pandemie in die Praxisphase mussten und hier besonders aufgrund der Schließung von Einrichtungen gefordert waren, neue Aufgaben für die Praxisphase zu entwickeln oder in sehr fragilen Situationen der Einrichtungen riskante Betreuungs- und Begleitungsaufgaben einzugehen. Andererseits hat der Zauber des Anfangs auch immer die Möglichkeit, Dinge zu verändern und zu erproben, eine die Chance, die die Studierenden nutzten.
Die Studierenden haben mit viel Engagement zu einem würdigen Rahmen der Abschlussveranstaltung beigetragen und für die musikalische Rahmung und eine festliche Atmosphäre gesorgt. In den Beiträgen der Studierenden und des Kollegiums wurde die gegenseitige Wertschätzung und gemeinsame Bewältigung des Starts hervorgehoben.