Fachtag und Vortragsreihe zu Kinderschutz als gesellschaftliche Aufgabe

Das Institut für Fort- und Weiterbildung veranstaltete am Dienstag 22.10.2019, 13:30 - 17:45 Uhr, EH Ludwigsburg einen Fachtag unter dem Titel: „Nein, das darfst Du (nicht)! Prävention-Kinderschutz-Kinderrechte“.

Der Tag war zugleich Auftakt für ein studium generale zum Thema im Wintersemester mit sieben Vortragsabenden (s. Infobox). „Wir haben für die Vorbereitung die Zusammenarbeit der freien und öffentlichen Träger in den unterschiedlichen Arbeitsfeldern und deren Erfahrungen genutzt, damit zum Wohl des Kindes die zentralen Facetten für eine bestmögliche Intervention und Soziale Leistung entstehen kann. Entstanden ist ein Fachtag, der von 15 Expert*innen konzipiert und getragen ist. So die einführenden Worte von Birgit Groner der Geschäftsführerin des Instituts für Fort- und Weiterbildung der EH Ludwigsburg.

Diese Vernetzung spiegelte sich auch in den acht Foren, die multiperspektivisch den Blick auf ein zentrales Arbeitsfeld der Sozialen Arbeit warfen. 

Ein zentraler Zugang ist die Aus- und Weiterbildung der Fachkräfte. Professorin Dr. Elke Schierer, Studiengangleiterin BA Soziale Arbeit, stellte dabei die Verankerung des Themas im Aufbau des Studiengangs Soziale Arbeit heraus. Die professionelle Gefährdungseinschätzung im Kinderschutz braucht neben dem Zusammenwirken mehrerer Fachkräfte sicheres Fachwissen über die rechtlichen Grundlagen des SGB VIII. „Hierfür braucht es eine kompetente Wissensvermittlung,“ so David Naussner vom Landratsamt Ludwigsburg und Katharina Klenk vom Diakonischen Werk Württemberg.

„Einrichtungsbezogene Schutz- und Präventionskonzepte sind als Qualitäts- und Entwicklungsprozesse zu gestalten und ständig weiter zuentwickeln,“ ist die Einschätzung von Miriam Güntheroth von der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.

Soziale Medien im Spannungsfeld von Information, Schutz und Befähigung zu verstehen, bedarf einer altersangemessenen Wissensvermittlung im Hinblick auf die Sexualität des Menschen. Dies ein zentraler Aspekt der Aktion Jugendschutz, Stuttgart, vertreten durch Silke Grasmann.

Die Frage nach der Rolle der Ombudschaft Jugendhilfe Baden-Württemberg bearbeitete Esther Peylo und Melanie Staimer aus der Projektleitung, Stuttgart.

„Kinderschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe; zugleich kommt einigen Berufsgruppen – insbesondere Sozialarbeiter*innen, Kindheitspädagog*innen, Kinderärzt*innen und Familienrichter*innen – eine erhöhte Verantwortung zu. Sie sind daher auf diese wichtige Aufgabe gut vorzubereiten und regelmäßig weiter zu qualifizieren. Die (Rechts-)Medizin hat eine wichtige Funktion im Kinderschutz; zugleich kann sie allein den Schutz von Kindern nicht gewährleisten,“ so EH-Professorin Dr. Annette Rabe, für Recht der Sozialen Arbeit, EH Ludwigsburg. „Niedrigschwellige Zugänge zu transdisziplinen Beratungs- und Vernetzungsangeboten sind auszubauen, um die Handlungssicherheit für die beteiligten Fachkräfte zu erhöhen.“

Was ist uns der Kinderschutz wert?, ist die sozialpolitische Frage, die Thomas Poreski, Die Grünen, MdL im Workshop erörtert hat vor annähernd 200 Studierenden und Fachkräften aus dem ganzen Bundesland.