„Frühe Hilfen für Familien - ein psychosoziales Präventionsprojekt in Ulaanbaatar / Mongolei für junge Eltern in schwierigen Lebenslagen“

Mithilfe eines  präventiven  Familienbildungsprogramms sollen junge Familien in schwierigen Lebenslagen in einem Stadtteil der Hauptstadt der Mongolei im ersten Lebensjahr ihres Kindes in der Entwicklung ihrer elterlicher Kompetenzen unterstützt und begleitet werden, um Kindeswohlgefährdung vorzubeugen.

Thematik, Fragestellung und Methoden

In der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar mit rd. 1,2 Mill. Einwohnern gibt es dicht besiedelt Distrikte, in denen Familien mit sehr geringem Einkommen bei monatelangen Extremtemperaturen  in Jurten und oft ohne Kanalisation, Strom- und Wasserversorgung leben und mit einer Vielzahl von sozialen Problem konfrontiert sind. In diesen Distrikten sind  auch eine vergleichsweise  hohe  Kinder- und Müttersterblichkeit sowie Kindeswohlgefährdungen zu beklagen.

Zur Verbesserung der Situation dieser Familien soll deshalb beispielhaft in drei ausgewählten Bezirken eines Distrikts (rd. 10.000 Haushalte), in dem pro Jahr 4000 Kinder geboren werden, das auf die mongolischen Verhältnisse anzupassende deutsche Frühe-Hilfen-Programm “Keiner fällt durchs Netz” eingeführt werden. Dieses Programm wurde vor einigen Jahren an der Universitätsklinik Heidelberg von Prof. Manfred Cierpka und seinen Mitarbeitern entwickelt, bei einer großen Anzahl von Familien erprobt und inzwischen auch in verschiedenen Bundesländern bzw. Landkreisen eingeführt. Ziel dieser Maßnahme soll sein, junge Familien/Mütter/Väter in schwierigen Lebenslagen erfolgreich darin zu unterstützen,  in einfühlsamer, zuverlässiger und verantwortlicher Weise  mit ihren Babys umzugehen und so  Vernachlässigung und Misshandlung sowie späteren Erkrankungen und Behinderungen, Verhaltensproblemen oder Entwicklungsverzögerungen vorzubeugen.

Für die Umsetzung in der Mongolei werden in einem ersten Schritt Mitarbeiterinnen von Gesundheitszentren des Distrikts in diesem Programm ausgebildet, um es dann in einem 2. Schritt mit jungen Familien, die in besonders risikobehafteten Situationen leben, durchzuführen und diese im 1. Lebensjahr ihres Kind zu begleiten und zu unterstützen.

Das Projekt wird  vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert und mit einem Kooperationspartner in der Mongolei durchgeführt. Es wird fortlaufend und summarisch evaluiert.

Laufzeit

April 2013  bis  Dezember 2015

Kooperation/Förderung

Bundesministerium für Gesundheit
Weitere Informationen

Projektbearbeitung

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Leitung: Prof.’in Dr. Ute Hennige
Wissenschaftliche Begleitung: Prof. Dr. Manfred Cierpka, Institut für Psychosomatische Kooperationsforschung und Familientherapie des Universitätsklinikums Heidelberg
Mitarbeit: Dr. Andreas Eickhorst, Deutsches Jugendinstitut München, Nationales Zentrum für Frühe Hilfen (NZfH)