Prüfet aber alles und das Gute behaltet! (1.Thessalonicher 5:21) Pflege im Umbruch - Ein Vermächtnis der Caritasschwestern

Hintergrund: Die Anzahl der Caritasschwestern  nimmt aufgrund der demografischen Entwicklungen stetig ab. Aus der historischen Pflegeforschung ist zu dieser Personengruppe in ihrer Zeit sowie den Transformationen kaum geforscht und die Ergebnisse allgemein zugänglich gemacht worden.               Seit der Verschmelzung der Caritasschwesternschaft (Caritas-Gemeinschaft für Pflege- und Sozialberufe) mit dem Katholischen Berufsverband sind bereits einige Jahre verstrichen. Im Einzugsbereich der Landesgruppe Baden-Württemberg leben immer weniger Caritasschwestern.

Zwischen der Ausbildung dieser Caritasschwestern, ihrer Berufstätigkeit und dem aktuellen Ausbildungsbeginn unserer neuen Kolleg*Innen liegen zwischen 50 bis annähernd 75 Jahre. In dieser langen Zeit, +/- zwei Generationen, hat die Pflege viele Veränderungen erfahren und es stehen auch in naher Zukunft zahlreiche Veränderungen (generalistische Pflegeausbildung, Personalbemessung, Qualitätsentwicklungen, Akademisierung, Internationalisierung, Entkirchlichung und vieles mehr) an.

Nicht alles „Alte“ war schlecht und nicht alles „Neue“ verbessert die (Pflege-)Welt. Mit diesem historischen Pflegeforschungsprojekt möchten wir junge (auch angehende) Pflegende mit erfahrenen, ja tatsächlich (hoch)betagten Pflegenden zielführend zusammenbringen und Fragen stellen.

Thematik, Fragestellung und Methoden

Zentrale Forschungsfrage: Was ist das Vermächtnis der Caritasschwestern? 

Personen im Fokus: Caritasschwestern (aus verschiedenen Qualifikation-/Leitungsebenenen), jüngere beruflich Pflegende einschließlich Auszubildenden und Studierende.

Ziele und Erkenntnisinteressen: Gedanken, Erinnerungen, die Haltung der Caritasschwestern als professionell Pflegende und ihr Verständnis von Beruf und Pflege werden nachhaltig bewahrt (Sicherung) und in den historischen Kontext gesetzt, sowie anderen Menschen zugänglich gemacht.

Rahmengebende Methodologie: Groundet Theory Methodology (im Stil von Strauss/Corbin)

Erhebungsmethoden: Systematische Literatur- und Quellenrecherche, leitfadengestützte Einzelinterviews (auditiv) im Sinne der Oral History unter Zuhilfenahme von Zeitzeugnissen und Artefakte (Fotos, Gegenstände, Kleidung etc.) einschließlich Pre-Test; Gruppengespräche Caritasschwestern und Studierende/Auszubildende in der Pflege (auditiv, Video).

Feldzugang: Via Katholischer Pflegeverband Landesgruppe BW und Geschäftsführung.

Auswertungsmethoden: inhaltsanalytisches/hermeneutisches Kodierverfahren (Strauss/Corbin) bzw. Video-/Fotoanalyse (Bohnsack, Sauer).

Ethische Überlegungen: Keine dezidierten Interessenskonflikte

Laufzeit

Mai 2020  bis  Juli 2021

Projektbearbeitung

Br. Prof. Dr. rer. cur. Peter Schiffer

Br. Prof. Dr. rer. cur.
Peter Schiffer

Ehemalige*r

Projektleitung:

Prof. Dr. rer. cur. Katarina Planer, Hochschule Esslingen

Br. Prof. Dr. rer. cur. Peter Schiffer OSCam, Evangelische Hochschule Ludwigsburg