In regelmäßigen Abständen evaluiert die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) die Forschungsschwerpunkte auf der Forschungslandkarte in Baden-Württemberg. Die Evangelische Hochschule Ludwigsburg erfüllt mit ihrer Forschung im Bereich „Kinder- und Jugendarbeit, Familie und Kirche“ die Vorgaben der HRK für eine Weiterführung. Dabei geht es um Bildungsprozesse in der evangelischen und verbandlichen Kinder- und Jugendarbeit wie auch im Religionsunterricht. Außerdem um die Themen Sorgearbeit, Partizipation, Kirche und Erziehung sowie die Lebenssituation und Unterstützungsbedarfe von Familien. Prof. Dr. Claudia Schulz analysiert beispielsweise die Zusammenarbeit von Fachkräften verschiedener Berufe in der Kirche. Sie untersucht Teamprozesse vor Ort und erkundet Partizipationsmöglichkeiten für Ehrenamtliche. Ihre Studie bietet neue Erkenntnisse über die konkrete Arbeit der Teams: Machtverhältnisse, Formen der Zusammenarbeit, Hindernisse und Herausforderungen in der Zusammenarbeit der verschiedenen Berufsgruppen brauchen Beachtung, wenn Teams zufrieden arbeiten wollen. Der zweite Forschungsschwerpunkt ist „Inklusion, Pflege und Gesundheit“ mit Fokus auf Teilhabechancen von vulnerablen Gruppen in gesellschaftlichen Ungleichheitsverhältnissen. Klingt sperrig, aber es geht dabei um neue Ansätze in Pädagogik, Sozialarbeit und Pflege. So untersucht Prof. Dr. Ute Karl beispielsweise, wie sich transnationale soziale Unterstützungsnetzwerke im Kontext von Migration und Flucht verändern und wie Soziale Arbeit darauf reagieren kann. Prof. Sandra Fietkau untersucht seit fünf Jahren, wie ein bundesweites Projekt zum inklusiven Wohnen (Bündnis WOHNSINN eV) das Thema gefördert hat, beispielsweise durch den Aufbau von vier Beratungsstellen in Deutschland. Und Prof. Dr. Manfred Schnabel widmet sich den Möglichkeiten der Partizipation pflegebedürftiger Menschen vor dem Hintergrund eines Pflegemarktes, der von finanziellen und personellen Engpässen geprägt ist.
Auf der Forschungslandkarte der Hochschulrektorenkonferenz werden nach einem aufwändigen Bewerbungsverfahren die Forschungsthemen aufgeführt, die an den jeweiligen Hochschulen einen hohen Stellenwert haben und auch für die Forschungslandschaft in Deutschland wichtig sind. „Die Frage ist heute, was hält eine Gesellschaft in einer Zeit vieler Veränderungen zusammen. Und als Hochschule mit praxisorientierten Forschungsansätzen arbeiten wir auf gesellschaftlich relevanten Feldern“, erklärt Rektorin Prof. Dr. Andrea Dietzsch. Es gibt drei Kriterien für die Aufnahme und Weiterführung von Forschungsschwerpunkten, die an die HRK übermittelt werden müssen. Es müssen mindestens fünf Professuren pro Forschungsschwerpunkt beteiligt sein, 150.000 Euro Drittmittel pro Forschung im Jahr eingenommen und 15 wissenschaftliche Publikationen pro Jahr veröffentlich werden. Die Evangelische Hochschule Ludwigburg lag weit über diesen Anforderungen.
Aktuell laufen rund 30 unterschiedlich große Forschungsprojekte an der EH Ludwigsburg. Seit 2024 wurden sieben Projekte abgeschlossen, sechs neue sind in der Prüfung. Die Forschungsschwerpunkte der EH Ludwigsburg auf der Forschungslandkarte der HRK sind hier abrufbar.