In seiner Antrittsvorlesung als Honorarprofessor sprach Dr. Martin Wendte am 28. Mai zum Thema „Verständigungsort und Vorkämpferin. Denken wir Kirche spannungs-reich!“
„Deine Lebendigkeit und deine Lebensnähe sind zwei der vielen Eigenschaften, die ich an Dir schätze“, sagte Rektorin Andrea Dietzsch in ihrer Begrüßung vor mehr als 80 Besucher*innen im Foyer der Hochschule. In Formaten wie Nachteulengottesdiensten, Instakanal und Pop-Up-Segnungen werde das spürbar – „Du fragst nach dem, was die Menschen interessiert. Dir ist es ein Anliegen, dass Theologie lebensrelevant ist.“ Wendtes These war, dass Kirche immer in Spannungen zwischen zwei Polen gedacht werden müsse, die sich gegenseitig brauchen und sich aneinander reiben. „Es knirscht, und das ist etwas Schönes.“ Die Kirche sei auf der einen Seite verlässlich, da sie als Institution und Volkskirche ein Verständigungsort sei. Auf der anderen Seite breche sie auf, sei wie ein Projekt und immer dem Neuen auf der Spur – eine Vorkämpferin. „Beide brauchen einander, die Volkskirche braucht neue Aufbrüche, die Aufbrüche brauchen die Rückverbindung zur Volkskirche.“ Dann knirsche es zuweilen. „Und das ist gut so.“ Über die Verleihung der Honorarprofessur empfinde er große Freude: „Ich bin dankbar, es ist mir eine Ehre!“