Ringvorlesung 2022/23

Weltweit suchen Menschen nach Alternativen zu dem auf Konkurrenz, unbegrenztem Wachstum und Ressourcenverbrauch beruhenden Kapitalismus, indem sie Projekte entwickeln, in denen Güter, Ressourcen und Wissensbestände gemeinschaftlich und nachhaltig genutzt werden. Diese unter dem Begriff der Commons zusammenzufassenden Ansätze beruhen in der Regel auf Mitverantwortung, Kollaboration und Selbstorganisation und versuchen, Menschen die Gestaltung des eigenen Lebensraums und der eigenen Lebensverhältnisse zu ermöglichen. Das macht sie auch für eine am Gemeinwesen orientierte Soziale Arbeit interessant.

Der Beitrag versucht zwei Diskussionsstränge zu verknüpfen, die bislang weitgehend getrennt voneinander verlaufen: Die gemeinwohlökonomisch geprägte Debatte um Commons bzw. Gemeingüter und die politische Debatte um eine Stärkung lokaler, deliberativer Demokratie. Ausgehend von der Theorie der Kommunalpädagogik bzw. kommunalen Sozialpädagogik (Richter 2001, Maykus 2017), soll geprüft werden, inwiefern Commons- Projekte als solidarische, lokale Assoziationen ein Potential für die gemeinschaftliche Nutzung ökonomischer Lebensgrundlagen einerseits und für die Demokratisierung der Lebenswelt und Teilhabe von benachteiligten Menschen andererseits bieten.

Angaben zur Person:
Prof. Dr. Rolf Ahlrichs, Professor für Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit und Diakonie / Jugend- und Erwachsenenbildung, Diplom-Sozialpädagoge und Diakon, Sozialmanager M.A., Lehrund Forschungsschwerpunkte: Demokratiebildung / politische Bildung, Theorie und Praxis der Kinder- und Jugendarbeit, Theorien Sozialer Arbeit, Qualitative Forschungsmethoden.

Prof. Dr. Rolf Ahlrichs

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