Am Freitag feierten 110 junge Menschen mit ihren Angehörigen und Freund*innen den Abschluss ihres Bachelor- und Master-Studiums an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg.
89 Frauen und 21 Männer haben erfolgreich ihr Studium abgeschlossen. „Es freut uns als Hochschule, dass und wie sie es geschafft haben“, sagte Rektor Norbert Collmar in seiner Begrüßung in der Kirche auf der Karlshöhe, „viele von Ihnen haben die Prüfungen mit gut oder sehr gut bestanden“. Bachelor-Zeugnisse erhielten 52 Absolvent*innen des Studiengangs Soziale Arbeit, es ist der mit Abstand größte Studiengang der EH Ludwigsburg, und 15 des Studiengangs Internationale Soziale Arbeit, vier der Absolventinnen haben noch einen zweiten Bachelorabschluss mit den Partnerhochschulen in Birmingham oder Belgien (dd Vives), das ist eine Besonderheit der EH Ludwigsburg. Weitere Bachelor-Abschlüsse gab es in den Studiengängen Diakoniewissenschaften, Religionspädagogik/Gemeindepädagogik und Inklusive Pädagogik/Heilpädagogik. Die Master-Abschlüsse verteilten sich auf die Studiengänge Diakoniewissenschaft, Religionspädagogik und Soziale Arbeit.
Nach wie vor sind es mehr Frauen, die sich für soziale-, pädagogische und diakonisch-kirchliche Studiengänge entscheiden. In der Sozialen Arbeit geht es um soziale Gerechtigkeit und gesellschaftliche Teilhabe. Studierende erlernen Kompetenzen, um Konflikte zu lösen: zwischen einzelnen Menschen, Gruppen und dem Gemeinwesen. Dasselbe gilt für die Internationale Soziale Arbeit (ISA). Studierende lernen, sich für Menschenrechte, Frieden, Nachhaltigkeit, Diversität und Gleichberechtigung einzusetzen. Die Absolventen werden keine Schwierigkeiten haben, eine Stelle zu finden, sagte Rektor Norbert Collmar: „Sie werden gebraucht“.
Für herausragende Arbeiten wurden drei Preise vergeben. Ernst-Wilhelm Gohl, Landesbischof der Ev. Landeskirche in Württemberg, überreichte seinen an Clara von Freymann für ihre Master Thesis zum Thema „Fundraising in kirchennahen Organisationen. Eine Analyse der Verwendung von Kirchenbezügen in Spendenmailings kirchennaher Organisationen.“ Was spröde klingt, ist hochspannend. Die Preisträgerin beleuchtet originell den versuchten „Griff nach dem Geldbeutel“ durch wohltätige, mildtätige, nachhaltige, ökologische und andere Organisationen und Institutionen mit ihren vorweihnachtlichen „Bettelbriefen“. Das kann lästig sein. Von Freymann stellt die Frage, ob diakonische Organisationen es besser machen.
Linda Annabelle Greb erhielt den Preis der Stadt Ludwigsburg für ihre Master Thesis „Social Entrepreneurship in Deutschland. Potenziale und Risiken für die Soziale Arbeit.“ Überreicht wurde er von Daniel Wittmann, Leiter des Fachbereichs Bildung und Familie.
Jochen Haller, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Evangelische Hochschule, überreichte den Preis der Stiftung an den Absolventen Emanuel Claudio Buschina für seine Bachelor Thesis zum Thema „Dekolonialisierung der Internationalen Sozialen Arbeit. Herausforderungen und Chancen für soziale Akteur*innen durch indigene Ansätze.“ Buschina beschreibt darin die Situation der indigenen Völker auf der ganzen Welt und analysiert kritisch fehlgeleitete Entwicklungsarbeit.