Evaluation ehrenamtliches/freiwilliges Engagement der Diakonie Württemberg

Wie die Erhebung der Diakonie Baden-Württemberg aus dem Jahre 2011 zeigt, sind ca. 75% der Ehrenamtlichen älter als 50 Jahre. Diakonische Arbeitsfelder sind sowohl für junge Menschen als auch für die 30- 50jährigen weniger attraktiv (als z. B. der Bereich Sport). Dieser Befund wird durch weitere Erhebungen bestätigt. Gleichzeitig kommen unzählige Jugendliche regelmäßig mit der Diakonie und ihren Arbeitsfedern im Rahmen des Konfirmationsunterrichts, durch Schul- bzw. Hochschulpraktika, Sozialprojekte und Freiwilligendienste in Kontakt und erleben ihr Engagement als persönlich bereichernd und berufsbiografisch sinnvoll. Bisher gelingt es nicht, diese Berührungen strategisch zu nutzen und "Engagementbiografien" zu begründen.
Die Herausforderung besteht darin, Übergänge zwischen Engagements zu schaffen und mit "Ehemaligen" in Kontakt zu bleiben. Dabei ist Engagement breit zu denken und muss nicht unentgeltlicher freiwilliger Einsatz sein. Gerade Zeit ist angesichts von G8 und den Anforderungen in Schule und Ausbildung eine sehr knappe Ressource für junge Menschen. Das enorme Engagement in der Flüchtlingshilfe zeigt in beeindruckender Weise das Potenzial, das im Ehrenamt steckt. Es zeigt aber auch, dass die Strukturen zur Gewinnung und Qualifizierung von Freiwilligen und denjenigen, die den Einsatz von Freiwilligen koordinieren, zu überdenken, auszubauen und weiter zu entwickeln sind. Die aktuellen Konzepte sind nur bedingt tauglich.
All diese Herausforderungen legen es nahe, sich wieder eingehend mit Ehrenamt zu beschäftigen. Nach der Umfrage des DWW zum Ehrenamt von 2011 ist es inhaltlich sinnvoll und zeitlich passend, für 2016 eine erneute Erhebung zum ehrenamtlichen/freiwilligen Engagement für die Diakonie Baden und Württemberg zu planen. Dabei sollte es um zwei Stränge der Befragung gehen:

a) die Fortführung und Aktualisierung ausgewählter Fragen der Umfrage 2011 mit quantitativen Methoden;
b) eine Vertiefung bestimmter Themen/Fragestellungen durch qualitative Interviews und Gruppendiskussionen. 

Thematik, Fragestellung und Methoden

Fragebogenbefragung, Durchführung leitfadengestützer Interviews, Gruppendiskussionen, ggf. Erstellung von Biografischen Porträts.

Laufzeit

April 2017  bis  April 2019

Kooperation/Förderung

Diakonisches Werk Württemberg

Projektbearbeitung

Prof. Gerhard Hess

Prof.
Gerhard Hess

Projektleitung